Auf einen Wein mit...Sebastian Fürst

Das Weingut Fürst in Bürgstadt, Franken, ist ein echter Traditionsbetrieb, seit 1638 wird hier bereits Weinbau betrieben, bis 1979 im klassischen Mischbetrieb. Erst Paul Fürst hat sich zu 100% auf den Weinbau konzentriert und die Weinberge auf heute 21ha erweitert mit Spätburgunder als dominierende Rebsorte. Heute ist der Betrieb unter Paul und Sebastian Fürst eine der Hochburgen für feinste Rotweine in Deutschland. Mit klarem Fokus auf ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung der Weinberge und die stilistische Annäherung an das Burgund werden hier Weine gekeltert von einer einzigartigen Feinheit und Eleganz.
Wann ist Dir klar geworden, dass Du Winzer werden willst und das Weingut übernehmen wirst?
Eigentlich erst in letzter Minute, ich war kurz davor, eine Ausbildung zum Koch zu machen. Bei einem Praktikum in Südafrika habe ich dann die Liebe zum Winzerberuf entdeckt.
Wie würdest Du die Philosophie vom Weingut Fürst beschreiben?
Unser Ziel ist es, den Weinberg in seiner schönsten Form in die Flasche zu bringen. Aufwändige Pflege der Weinberge in den besten Lagen. Unser Gedanke im Keller ist für alle Weine gleich. Durch behutsame und maximal handwerkliche Vinifizierung entstehen feine und lagerfähige Weine.
Was macht Deine Weine aus?
Das ist eine schwierige Frage, die man von außen vielleicht besser beurteilen kann. Vielleicht, dass die Weine alle sehr feingliedrig sind und trotzdem viel Kraft und Länge haben. Dazu der typische Geschmack unserer eisenhaltigen und steinigen Weinberge.
Welcher ist Dein persönlicher Lieblingswein von Fürst und warum?
Den gibt es bei mir eigentlich nicht. Irgendwie sind alles Lieblingsweine. Kommt immer auf die Situation an. Bei den Rebsorten mag ich persönlich Spätburgunder, Chardonnay und Riesling am liebsten.
Welche Personen haben Dich in Deinem Leben bisher am meisten beeinflusst?
Sicher mein Vater Paul und alle Winzer, bei denen ich meine praktischen Erfahrungen sammeln durfte. Besonders Jean Pierre de Smet, Olivier Leriche und Sylvain Pelegrinelli von der Domaine de l'Arlot waren wichtige Lehrmeister.
Hat sich seit Corona aus Deiner Sicht das Weingeschäft / die Art, wo und wie Wein getrunken wird, nachhaltig verändert? Welche weiteren Trends nimmst Du spürbar wahr?
Eigentlich spüren wir keine großen Veränderungen zu vor Corona. Wir freuen uns, dass Spätburgunder von Spitzenweingütern auch international immer beliebter werden.
Was ist Deine größte Passion neben Wein?
Kochen und Reisen
Was wäre aus Dir geworden, wenn Du nicht Winzer geworden wärst?
Koch
Mit wem würdest Du gerne mal ein Glas Wein trinken und warum?
Mit Georg Baselitz. Er ist für mich ein ganz großer Künstler. Er lebt in der Nähe von Imperia in Ligurien, meinem Lieblingsreiseziel.
Wie lautet Dein Lebensmotto?
Stay positive