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Weinreise durch Frankreich


Ein Hexagon in vier Teilen

Kommt ein Gespräch auf französische Weine, so ist häufig ein verzweifeltes Stöhnen zwischen den Zeilen zu hören: zu unübersichtlich, zu kompliziert, einfach zu vielschichtig. Hinzu kommt die Sprache. In Zeiten, in denen uns Anglizismen leicht über die Lippen gehen, erscheint und die Aussprache eines „Château Pichon-Longueville Comtesse de Lalande“ oder eines „Chambertin Clos de Bèze Grand Cru“ als Zungenbrecher. Außerdem gibt es hunderte Rebsorten und eine Vielzahl an Weinstilen. Wer soll da noch den Überblick behalten? Um sich in dieser Weinvielfalt zurecht zu finden, hilft ein einfacher Trick: Man teilt das Hexagon in vier Teile auf, die jeweils bestimmte Eigenschaften beim Weinbau und der Weinbereitung gemeinsam haben.

Von Burgund bis zum Elsass und Beaujolais

Beginnen wir im Nordosten. In dieser Region liegt zunächst einmal die Heimat des Pinot Noir, der für die großen roten Burgunder verantwortlich ist. Grand Cru Lagen wie Corton, Chambertin, Musigny und Bonnes Mares sind nur einige Beispiele für lagerfähige, komplexe und tiefgründige Rotweine aus der historischen Rebe, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. Die zweite Hauptrebe des Nordostens ist der Chardonnay. Der teuerste Weißwein Frankreichs, der „Montrachet Grand Cru“, wird aus ihr gekeltert. Beide Rebsorten spielen auch in der Champagne eine große Rolle, wo sie durch den roten Pinot Meunier ergänzt werden. Die drei sind für die prickelnden Gewächse zuständig. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen die Regel. Die erste ist das Elsass mit seiner reichhaltigen Palette vom Riesling über Pinot Gris, Gewürztraminer und Muscat bis hin zum Sylvaner. Der Elsässer Weinstil ist dann auch näher an den Rheinweinen orientiert als an den klassischen Burgundern. Zwei weitere Ausnahmen liegen in der Bourgogne. Mit Aligoté gibt es einen knackigen Weißwein, der mit etwas Crème de Cassis vermischt zum Kir wird. Weiter südlich, vor den Toren von Lyon gelegen, sind die Weinberge des Beaujolais, wo der Gamay zuhause ist. Der in der Regel fruchtig, unkomplizierte Rotwein kann allerdings in den Cru-Lagen des Beaujolais ernsthafte, gut strukturierte und lagerfähige Tropfen hervorbringen.

Entlang der Loire: der französische Nordwesten

Der Nordwesten ist auch weit weniger kompliziert als gedacht. Hier spielen zwei rote und zwei weiße Trauben die Hauptrolle. Bei den Rotweinen sind es der Pinot Noir, der am Oberlauf der Loire beispielsweise in Sancerre einen fruchtigen und leichten Rotwein ergibt. Im weiteren Verlauf der Loire gewinnt jedoch der Cabernet-Franc an Bedeutung, dessen würzige und häufig an reife, rote Paprika erinnernden Aromen seine besten Gewächse im Anjou hervorbringt. Bei den weißen Rebsorten spielen der Sauvignon Blanc sowie der Chenin Blanc die Hauptrolle, wobei dem Melon de Bourgogne eine wichtige Sonderrolle zukommt. Der Sauvignon ist am Oberlauf der Loire für die weißen Spitzenweine von Sancerre und Pouilly Fumé verantwortlich, wo sich das Terroir in tiefgründigen Gewächsen mit feiner Mineralik und einer feingliedrigen, komplexen Frucht ausdrückt. Die Sauvignons aus der Tourraine sind dann etwas fruchtbetonter und weniger mineralisch. Im weiteren Verlauf der Loire gewinnt die Chenin Blanc Rebe die Oberhand, denn sie ist sowohl für große trockene Weine wie Savennières als auch für edelsüße Spezialitäten wie Bonnezeaux verantwortlich. In manchen Regionen wie Vouvray wird aus dieser einen Rebsorte sogar eine Palette von Kreszenzen, die im Geschmacksbild von trocken, über halbtrocken und lieblich bis hin zu edelsüß gekeltert wird. Mit einer Spezialität kann die Region an der Loiremündung bei Nantes aufwarten. Muscadet heißt die Appellation in der die weiße Melon de Bourgogne beheimatet ist und einen knackigen, dezent fruchtigen Weißwein ergibt. Der Abzug des Weines direkt von der Feinhefe, als Bezeichnung „sur lie“ auf dem Etikett zu erkennen, verleiht ihm ein sanftes, zartes Prickeln der gäreigenen Kohlensäure, ein Hochgenuss zu den Meeresfrüchten der Atlantikküste.

Von Bordeaux bis zu den Schätzen von Jurançon und Gaillac

Wir reisen weiter in den Südwesten der Grande Nation, wo mit Bordeaux das größte Qualitätsweinbaugebiet des Landes liegt. Aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot und Malbec werden weltberühmte rote Tropfen vinifiziert. Das Zauberwort heißt „Château“, wie dort die Weingüter genannt werden. Und es müssen nicht immer die Premier Crus sein die Spaß machen, denn zahlreiche Châteaux gibt es zu durchaus erschwinglichen Preisen. Zwei große Regionen konkurrieren miteinander: das rechte und das linke Ufer. Auf dem rechten Ufer mit den bekannten Appellationen Saint-Emilion und Pomerol dominiert die Merlot-Rebe. Auf dem linken Ufer, im Médoc und den Graves, spielen Cabernet-Reben die wichtigere Rolle. Sauvignon Blanc, Semillon und Muscadelle sind für die Weißweine verantwortlich. In Pessac-Léognan sind diese trocken und werden meist im Barrique vergoren und ausgebaut. Sie verbinden exotische Fruchtnoten mit Röstaromen und einem Hauch von Buchsbaum. Edelsüße Gewächse mit ihrer feinen Säure und eleganten Mineralik findet man beispielsweise in Sauternes oder Barsac. Alle Rebsorten des Bordelais ziehen sich in unterschiedlicher Bedeutung und Zusammensetzung durch den gesamten Südwesten Frankreichs. Doch gibt es auch hier die berühmten Ausnahmen, die eine Regel erst bestätigen. Jurancon, am Fuß der Pyrenäen gelegen, ist für sowohl trockene als auch süße Weißweine aus Gros Manseng und Petit Manseng berühmt. Gaillac in der Nähe von Abli wiederum hat einen wahren Schatz an autochthonen Reben wie die roten Duras und Braucol sowie die weißen Mauzac und Len de l’El, die durch die klassischen Bordeauxreben ergänzt werden.

Der Südosten: Entlang des Rhône-Tals und der Provence

Weiter geht es in den Südosten Frankreichs. Dort dominiert im oberen Teil des Rhône-Tals die Syrah-Rebe, die fleischige, dicht gewobene und aromatische Weine hervorbringt. Ein herrliches Beispiel sind die Weine des Hermitage oder aus der Lage Côte Rôtie. In kleinerem Umfang kann man auch Weißweine finden: In Condrieu werden sie aus der Viognier-Traube gekeltert und zeigen Aromen reifer Aprikosen und duftiger Veilchen. Rund um Tain l‘Hermitage werden rare Weißweine meistens aus der Marsanne Rebe erzeugt, die häufig durch etwas Roussanne ergänzt wird. Am südlichen Ufer der Rhône kommen noch unzählige weitere Rebsorten hinzu, beispielsweise die rote Grenache und Mourvèdre. Sie spielen beispielsweise in Châteauneuf-du-Pape eine Rolle. Für diesen legendären Wein kann ein Winzer auf 13 zugelassene Rebsorten zurückgreifen. Auf dieselben Varianten treffen wir im Languedoc und Roussillon wieder, dort jedoch auch häufig durch die klassischen Bordeaux-Reben und den Chardonnay ergänzt. Doch auch der Südosten hat seine Ausnahmeregion: die Provence. Hier kann man noch Autochthones wie Tibouren, Barbaroux oder Calitor für Rotweine finden oder die weißen Vermentino, Clairette Blanche oder Ugni Blanc. Berühmt ist die Provence für ihre Roséweine, in denen traditionell auch kleine Anteile weißer Trauben verarbeitet werden dürfen. Die Vierteilung des Hexagons schafft so also etwas Überblick, einen Anspruch auf Vollständigkeit kann diese Aufstellung jedoch nicht bieten. Dafür aber eine etwas einfachere Orientierung in Frankreichs Weinbergen.

Autor/-in Markus del Monego

Sommelier-Weltmeister und Master Sommelier

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