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Was macht den Unterschied zwischen einem konventionellen Wein und einem Bio-Wein aus?


Vielen von uns wird es immer wichtiger, dass Produkte im Einklang mit der Natur erzeugt werden und für die Lebensmittelbranche und Landwirtschaft ist Nachhaltigkeit sowie ressourcenschonende Herstellung inzwischen mehr als ein Marketingslogan. Für viele Winzer ist es das "natürlichste", naturnah zu arbeiten, weil sie wissen, dass guter Wein nur aus gesunden Böden und kräftigen Rebstöcken zu bekommen ist.

Wie erkenne ich Bio-Weine?

Bio-Weine sind ein sehr wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit und werden dementsprechend mit einem geschützten Label gekennzeichnet, was den biologischen oder biodynamischem Anbau garantieren soll. Labels wie Bioland, Demeter, Ecovin und Naturland wurden im Jahr 2012 mit einem neuen EU-Bio-Logo ergänzt. Dieses besteht aus zwölf weißen Sternen, die ein Blatt mit grünem Hintergrund stilisieren. Mittlerweile richten auch nicht EU-Länder ihre Verordnungen entsprechend dem Lebensmittelrecht des europäischen Biosiegels aus. Der Bio- Grundgedanke hat eine lange Geschichte. Der österreichische Anthroposoph Rudolf Steiner stellte bereits in den 1920er-Jahren Regeln für einen „biologisch-dynamischen Landbau“ auf. Vielleicht auch deshalb ist unser Nachbarland Österreich auf Platz 1 in Europa im biologischen Weinbau, was aktuell einem Anteil von 10% an biologisch bewirtschafteten Rebflächen entspricht. Auch in Deutschland wächst der Anteil an Bio-Weinbergen ständig. Seit 2005 hat sich der Anteil der Bio-Weinberge verdoppelt und macht zurzeit etwa 5% der Gesamt-Rebfläche aus.

Was macht den Unterschied zwischen einem konventionellen Wein und einem Biowein aus?

Um eine offizielle Bestätigung (Zertifizierung) als „Biowein“ zu erhalten, sind zum Beispiel der Verzicht auf das Spritzen von Fungiziden, Pestiziden und Insektiziden im Weinberg elementar wichtig. Ferner muss die Schwefelzugabe für die Konservierung und Stabilisierung des Weines sehr weit unter dem Wert bei konventionellem Wein liegen, manche Winzer verzichten sogar ganz und gar darauf, genauso wie auf weitere Hilfs- und Schönungsmittel. Es geht nicht nur um den Verzicht, sondern um den Respekt vor der Natur und die Fähigkeit in ökologischen Kreisläufen zu denken. In einem Bioweinberg wird nicht gespritzt, um zu vernichten, im Gegenteil, es werden beispielsweise extra Klee oder andere „Unkrautarten“ gepflanzt, um die optimalen Bedingungen für wertvolle Bodenlebewesen zu schaffen. Spritzungen werden, wenn überhaupt, auf Kräuterbasis benutzt, gegebenenfalls kommen auch Kupfer oder Kalk zum Einsatz. Insgesamt kommt es auf die richtige Kombination von Düngen und Begrünungspflege an. Bestimmte Pflanzen, Kräuter oder Unkraut, locken gern gesehene Insekten in den Weinberg, also könnte man sagen, mit dem Anpflanzen hilft man der Natur sich selbst zu helfen. Ein ökologischer Kreislauf.

Müssen oder sollten Bio-Weine viel kosten?

Die Erträge bei biologischer Erzeugung sind aufgrund des Verzichts auf konventionelles Düngen insgesamt deutlich niedriger. Ein Bio Rebstock trägt etwa 25-50% weniger als sein konventionell bewirtschafteter Verwandter. Grundsätzlich sind aber Bio-Weine nur unwesentlich teurer als konventionell erzeugte Weine. Und mit der Zunahme der biologischen Erzeugung wird dieser Preisunterschied nach und nach verschwinden.

Fazit

Der naturnahe Weinbau ist stark wachsend. Es ist eine sehr nachhaltige und respektierende Art der Weinerzeugung im Einklang mit der Natur. Mehr noch, es ist eine sehr wichtige Alternative zum konventionellen Weinbau, was sich klar in Geschmack und Qualität widerspiegelt. Hochwertige Bioweine sind auf Augenhöhe mit konventionellen Weinen und werden immer häufiger ausgezeichnet! Bioweine bedeuten unter anderem den Verzicht auf Chemie, fördern die Artenvielfalt, retten die Böden, sind naturbelassen und nachhaltig - und schmecken oft auch noch besser. Aus unserem Sortiment möchten wir Ihnen ganz besonders die Weine der zertifizierten Bio-Weingüter Pfannebecker (Rheinhessen), Bürklin-Wolf (Pfalz)Christmann (Pfalz)Kühling-Gillot (Rheinhessen) und Wittmann (Rheinhessen) ans Herz legen. Diese Weingüter erzeugen schon seit vielen Jahren (teilweise über 20 Jahre wie z.B. das Weingut Bürklin-Wolf) Bio-Weine und sind ebenfalls schon seit vielen Jahren bio-zertifiziert. Setzen Sie sich einmal gezielt mit Bio-Weinen auseinander. Probieren und genießen Sie bewusst den Wein und vergleichen Sie ihn mit Ihren bisherigen Favoriten. Geschmacklich fällt die Unterscheidung zu konventionell erzeugten Weinen vielleicht gar nicht so leicht, aber in Sachen Nachhaltigkeit und Natürlichkeit heben sich die Bio-Weine auf jeden Fall ab!

Zu den Bio-Weinen

Autor/-in Markus del Monego

Sommelier-Weltmeister und Master Sommelier

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