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Zinfandel - Ein Einwanderer der besonderen Art

Wenn über die Weine Kaliforniens gesprochen wird, fällt unweigerlich der Name einer Rebsorte: Zinfandel. Fast gilt sie als amerikanische Nationalrebe, tatsächlich kam sie jedoch, wie Viele und Vieles in der neuen Welt, als Einwanderer über den Atlantik. Und wie bei so manchen Einwanderern ranken sich Geschichten darum, wie es ihnen gelang, ihre alte Heimat hinter sich zu lassen und ins Land der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten zu kommen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. 

So ähnlich war es auch mit dem Zinfandel: Es soll um 1825 gewesen sein, dass George Gibbs die Stecklinge dieser Rebsorte aus Gumpoldskirchen importierte. Er besaß eine Rebschule auf Long Island und so wanderte die Rebe über New York in die neue Welt ein. Ob sie deshalb den eigenwilligen Namen Zinfandel erhielt, der doch eher an den österreichischen Zierfandler erinnert, einer in der Thermenregion rund um Gumpoldskirchen berühmten weißen Rebsorte? Vielleicht wurden auch einfach die Pakete mit den Stecklingen falsch beschriftet. Wie es wirklich war, wird wohl im Dunkel der Geschichte bleiben. 

Zur Einbürgerung der heute so beliebten Rebsorte gibt es noch eine weitere Geschichte. So wird berichtet, dass Graf Agoston Haraszthy, umtriebiger Unternehmer, Obstbauer, Pferdestallbesitzer und unter vielen anderen Aktivitäten sogar Sheriff von San Diego, die Rebe in seinem Gepäck aus Ungarn über den großen Teich transportierte. 1840 wäre dies frühestens gewesen, als er über Österreich, Deutschland und England Amerika erreichte. Wahr ist, dass „der Vater des kalifornischen Weins“, wie er gern genannt wird, diverse Weinberge unter anderem in Mission Valley bei San Diego, San Francisco und zuletzt in Sonoma anlegte und dabei mit europäischen Rebsorten experimentierte. Dafür ließ er sich immer wieder Stecklinge aus Europa schicken. Sein „Report on Grapes and Wine of California“ gilt als das erste amerikanische Werk über europäische Weinbaupraxis in der neuen Welt. Doch ob er tatsächlich auch „Vater des Zinfandel“ ist, wird immer noch gern diskutiert.

Mit DNA-Tests auf den Spuren einer Rebsorte

Eine so geheimnisvolle Herkunft gibt natürlich Gerüchten Nahrung. In den Sechziger-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde daher mit dedektivischem Spürsinn nach den Ursprüngen der Zinfandelrebe gesucht. Austin Goheen, einem Rebsortenkundler und Spezialisten für Rebkrankheiten, fiel 1967 bei einem Abendessen mit einem Freund in Bari die Ähnlichkeit des süditalienischen Primitivo mit dem Zinfandel auf. Er brachte einige Pflanzen in die Vereinigten Staaten, pflanzte sie neben Zinfandelreben und verglich die beiden Rebsorten. Damals war man noch auf die Analyse der äußeren Merkmale beschränkt, kam aber zu dem Schluss, dass die beiden Reben identisch sein müssen. 

Den hieb- und stichfesten Beweis dafür erbrachte erst 1999 Carole Meredith. Die Professorin für Önologie an der renommierten University of California in Davis konnte die Identität der beiden Reben durch DNS-Analysen eindeutig feststellen. War dies des Rätsels Lösung? Schließlich war auch der Primitivo keine autochthone apulische Rebsorte. Vermutlich erst seit dem späten 17. Jahrhundert wurde sie im Stiefelabsatz Italiens angebaut. Erste Vermutungen brachten die Professorin auf einen möglichen Ursprung in Kroatien. Doch erst nach hunderten Analysen sollte es im Jahr 2001 gelingen, als Ursprungsrebe die historische Sorte Crljenak kaštelanski zu bestimmen. Diese Rebe, die ursprünglich aus dem kroatisch-ungarischen Grenzgebiet stammte, wurde aufgrund des besonderen Klimas meist im sonnigen Dalmatien angebaut. Das Rätsel ihres Ursprungs war gelöst – durch eine DNA-Analyse. 

Heute hat Zinfandel seine wohl größte Bedeutung in Kalifornien, wo nicht nur kraftvolle und würzige Rotweine gekeltert werden, sondern mit dem Zinfandel Blush auch ein eigenständiger Rosé mit feiner Restsüße. Bereits seit 1919 gehörte die Rebe zu den fünf wichtigsten Rebsorten der USA und war sowohl als Tafeltraube als auch zur Weinbereitung beliebt. In den 1990er Jahren war sie zeitweise sogar die am häufigsten angebaute Rebsorte der Vereinigten Staaten und wurde erst in jüngerer Zeit vom Cabernet Sauvignon auf den zweiten Rang verwiesen. Durch die große Bekanntheit in Kalifornien hat wiederum auch der Primitivo in Apulien an Bedeutung gewonnen, wo einige hervorragende Weine besonders unter der Herkunftsbezeichung Primitivo di Manduria erfolgreich sind. Diese Weine zeichnen sich ebenfalls durch ihren kraftvollen Charakter, intensive fruchtige Aromen von dunklen Beeren, reifen Pflaumen und etwas Dörrobst sowie feinen, würzigen Komponenten aus. Aus dem einstigen Einwanderer ist eine international erfolgreiche Edelrebe geworden.

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