Brandy

Von der Geschichte über die Herstellung und Qualitätsstufen

Was ist Brandy?

Der Name Brandy leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort „brandewin“ ab, im Englischen „brandy wine“, als Abkürzung entstand der Begriff Brandy. Laut einer EU-Verordnung wird der Begriff Weinbrand und Brandy heute gleichgesetzt. Darin ist auch festgehalten, dass der Alkohol in Weinbränden zu 100% aus Wein stammen muss, das Endprodukt muss außerdem einen Mindestalkoholgehalt von 36% nachweisen. Die Beigabe von Zusätzen ist nur in Ausnahmefällen erlaubt. Apricot Brandy ist nach Definition eigentlich kein Brandy mehr, es handelt sich um einen Likör aus Aprikosen(-kernen), der mit Brandy vermischt wird.

Brandy Geschichte: Woher kommt Brandy?

Die längste bekannte Tradition in Bezug auf Brandy kann Spanien nachweisen, über 90% des spanischen Brandy kommt aus der Region Jerez de la Frontera, die ebenfalls für Sherry bekannt ist. Seit 1987 ist der Brandy de Jerez der einzige Brandy mit einer zugelassenen Herkunftsbezeichnung.

Brandy Herstellung: Wie wird spanischer Brandy hergestellt?

Brandy wird in einem traditionellen Solera-Verfahren hergestellt, das auch für die Sherry Produktion verwendet wird. Solera bedeutet auf spanisch „am Boden liegend“ und meint die übereinander gestapelten Fässer, bei denen in der untersten Reihe je ein Drittel des gereiften Brandys entnommen wird. Das Fass wird dann wieder mit Wein aus der mittleren Reihe aufgefüllt und die oberste Reihe mit jüngerem Wein. In der Regel werden dafür Eichenfässer mit einem Fassungsvermögen von 520 Litern verwendet. Während der Wein diese Prozedur durchläuft reift er und es entstehen Verschnitte mehrerer Jahrgänge. Durch dieses Verfahren ist eine gleichbleibend hohe Qualität möglich. Die Mindestlagerungszeit von Brandy beträgt 6 Monate, bei Fässern über 1.000 Liter sogar 12 Monate. Der verwendete Grundwein ist eher alkoholarm und hat wenig Säure, weshalb meistens auf die Rebsorte Palomino zurückgegriffen wird. Es dürfen bei der Herstellung bis zu 3% Zucker zugegeben werden, andere Zusätze sind verboten.

Welche unterschiedlichen Brandy-Sorten gibt es?

Bei spanischem Brandy werden drei verschiedene Qualitätsstufen unterschieden:

• Solera: min. 6 Monate in einem Fass gelagert, meistens sogar 18 Monate, die Farbe ist eher hell, geschmacklich recht leicht
• Solera Reserva: reift min. 12 Monate im Fass, auch hier kann die Reifung bis zu 5 Jahre betragen, der durchschnittliche Solera Reserva hat 3 Jahre gelagert, deutlich dunkler als Solera Brandy und aromatischer Geschmack
• Solera Gran Reserva: höchste Qualitätsstufe, min. 36 Monate im Fass gelagert, durchschnittlich zwischen 8-15 Jahre, es kommen immer mehr Raritäten mit 70-100 Jahren Reifezeit auf den Markt