Reiterpfad Grand Cru 2018

Vinous

94-95, März 2021

"Auch dieser stammt aus der Lage "In der Hohl", einem der beiden Bereiche innerhalb der Einzellage Reiterpfad, die der VDP für geeignet hält, Große Gewächse zu erzeugen, aber auf dem Etikett von Bürklin-Wolf steht weiterhin nur "Reiterpfad". Eine genauere Bezeichnung könnte einen irreführenden Eindruck vermitteln, denn In der Hohl ist derselbe Bereich, aus dem der allererste Bürklin-Wolf Reiterpfad G.C. von 1994 stammt, und das Weingut möchte diese Kontinuität deutlich machen. Weißer Pfirsich und Grapefruit in der Nase zeigen sich mit einer üppigen und leuchtend saftigen Fülle auf einem schmeichelnd seidigen Gaumen. Gleichzeitig verwandeln sich die Düfte der Meeresbrise in alkalische Akzente und eine köstliche Salzigkeit, während eine pikante Andeutung von Muschelbrühe die Speicheldrüsen weiter anregt. Pikante Noten von Pfirsichkernen und Haselnüssen bilden einen belebenden Kontrapunkt zu einem lebhaften, lang anhaltenden Abgang, der gleichermaßen fruchtig, mineralisch und animalisch klingt. Erstaunlicherweise bezeugt Libelli, dass er zu Beginn seiner Entwicklung enttäuscht den Kopf schütteln musste, weil er befürchtete, dass der Stress der Reben in dieser besonders warmen Lage seinen Tribut gefordert hatte. Ich gebe diesem Wein schon jetzt den Vorzug gegenüber seinem schönen 2014er Jahrgang, und mit der Zeit erwarte ich, dass er den erstaunlichen 2001er Reiterpfad herausfordern wird, den ich am Abend vor meiner Besichtigung der jungen 2018er Weine des Weinguts probieren durfte. Die Abfüllung ist für Ende 2019 oder Anfang 2020 vorgesehen. (Lesen Sie demnächst einen Bericht über die 25-jährige Abfüllung von Reiterpfad durch Bürklin-Wolf)."

James Suckling